Interview mit Frau van Flieg
Wer ist Frau van Flieg?
Von unseren drei Fliegen ist Frau van Flieg die abenteuerlustigste. Als Astronautin ist sie im All unterwegs. Für »Mehr als Fliegen« hat sie die Zeit zum Exklusivinterview gefunden.
Was ist ihre Aufgabe bei „Mehr als Fliegen?“
Ich erforsche den Kosmos, fliege zum Mond und halte eine Raumstation am Laufen. Bsss.
Was macht sie besonders geeignet für ihre Arbeit?
Meinen 3000 Facettenaugen entgeht kein Detail bei meinen Forschungen, die Schwerelosigkeit macht mir nichts aus, weil ich sowieso Decken und Wände erklimmen kann. Außerdem ist mein Saugrüssel perfekt geeignet für Astronautennahrung.
Das ist doch meistens ein Pulver oder eine Paste in der Tüte, oder?
Genau. Ich stecke den Rüssel in die Tüte, spucke rein und sauge alles auf. Schade ist beim Astronautenessen nur, dass ich nichts schmecke.
Warum das denn?
Fliegen schmecken mit den Chemosensillen. Und die sind nicht im Rüssel, sondern an den Beinen.
Was sind den Chemosensillen?
Ganz kleine Haare an den Beinen. Mit denen schmecken wir. Deswegen rasiert sich auch keine Fliege die Beine.
Und sie stellen sich dann auf das Essen drauf, bevor …
Ja genau. Das ist doch eine hervorragende Einrichtung. Wir schmecken schon vorher, ob das Essen nicht mehr gut ist und müssen nichts davon runterschlucken.
Klingt einleuchtend. Wie lange sind sie denn so im Weltall unterwegs?
Das ist unterschiedlich. Zum Mond sind wir so ungefähr acht bis elf Tage unterwegs.
Sie sind also keine Eintagsfliege.
Das ist ja unverschämt! Haben sie denn gar keine Ahnung von Fliegen? Habe ich etwa einen gelblichen Hinterleib mit dunklen, in die Länge gezogenen, dreieckigen Flecken? Oder zwei schmale, lange Striche auf den Rückenschilden 7 bis 9? Hätten sie mich mit einer Gemeinen Stechfliege verwechselt, hätte ich nichts gesagt – das passiert uns Großen Stubenfliegen ständig. Aber so etwas, tss.
Entschuldigung.
Schon gut, vielleicht können sie mich ja gar nicht so gut erkennen. Brauchen sie vielleicht eine Brille? Also, wir Stubenfliegen können bis zu sechs Wochen alt werden. Und als superfitte Astronautin werde ich das locker schaffen.
Wie überleben sie im All?
Ich bin entweder in der Raumkapsel oder trage meinen Raumanzug. Der schützt mich besser als meine Haut aus Chitin. Und versorgt meine Tracheen mit Sauerstoff.
Tracheen?
Ich atme durch kleine Löcher an meinen Körperseiten. Wissenschaftlich werden diese als ‚Tracheen‘ bezeichnet. Alle sind miteinander durch Röhren in meinem Körper verbunden. Durch die Tracheen wird Luft in den Fliegenkörper gepumpt und der Sauerstoff zu meinen Organ transportiert.
Das ist ja interessant.
In der Tat. Sind wir fertig? Der Countdown startet bald.
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